Woche 68

21Juli2017

Meine letzte Reise führte mich nach Hongkong. Von Busan dauert der Flug lediglich 3 Stunden und somit ist es ein gutes Reiseziel für ein verlängertes Wochenende, was sich mir Anfang Juni noch einmal bot.

Der Flug und die gängigen Prozeduren am Flughafen verliefen ohne Probleme. Da ich kurz nach Mitternacht angekommen bin gab es für mich nicht mehr die Möglichkeit auf die U Bahn zurück zu greifen, also ging es zum Taxistand. Auf einer Tafel im Flughafengebäude konnte ich mein Hotel suchen und wusste auch gleich welche Taxifarbe für mein Bezirk zuständig war. Ich ging dann Richtung Taxi und sah von weitem schon meine Schlange. Als ich näher kam verließ ich das Gebäude und ein warmer Luftzug, wie man es zur Winterzeit in den Geschäften kennt, empfing mich. Erste dachte ich mir, hm die Lüftung ist aber großzügig gebaut aber mit jedem Schritt mehr realisierte ich… „Welcome to Hell“. Die Temperaturen bewegen sich die Jahreszeit um die 30°, auch Nachts wird es nicht merklich kühler und hinzu kommt eine Luftfeuchtigkeit jenseits der 80%. Ich bin ja schon einiges aus Korea gewohnt aber hier gab es noch einmal eine Zugabe.

Das warten auf ein Taxi dauerte etwa 5 Minuten, es ging in etwa bin in einem Bienenstock zu. Das nächste rote Taxi war meins und der Fahre, obwohl sein Englisch bescheiden ist, doch sehr lustig war. Mit ca. 120km/h ging es in dem etwa 20-30 jährigen Taxi Richtung Downtown. Wer schon mal in einem Trabant 100km/h und mehr gefahren ist weiß wie ich mich gefühlt habe. Mein Sicherheitsgefühl beschränkte sich auf den Sicherheitsgurt. Aber der Fahrer macht dies routiniert und hatte sogar immer genug Zeit um zu telefonieren.

Im Hotel eingecheckt und ab ins Bett…

Am nächsten Morgen konnte ich seit Monaten mal wieder ein gutes Frühstück mit allen drum herum genießen und war somit bereit für die Stadt.

Und wieder empfing mich ein Gefühl von Urwald, aber die Geräusche und die Hektik passten nicht dazu. Hongkong eine der reichsten Städte der Welt und doch zugleich sieht man auch die Kehrseite. Vorbei an Geschäften von allen möglichen Designer sieht man aber auch deutlich in den Nebenstraßen das große Gegenteil.

Mein erster Weg führte mich in einen nahegelegenen Park. Hier erinnerte mich alles etwas an Sydney, viel Grün mit diversen Gerüchen und Geräuschen, im Hintergrund aber immer die Hektik der Stadt und die Hochhäuser. Weiter ging es in Richtung Victoria Harbour, von hier aus kann man die Skyline bewundern welche man aus vielen Filmen und Dokumentationen kennt. Man kann sich gar nicht satt daran sehen, zumal es hier noch ein angenehmen Wind vom Meer gibt. Die Berge in die Hongkong gebaut ist waren ständig von Wolken umschlungen und der Wind trieb diese zügig darüber hinweg.

Im Hafen suchte ich mir dann eine Fähre um auf die andere Seite zu gelangen. Das ganze ist hier so gut organisiert, dass man nicht länger als 5 Minuten auf die nächste warten muss. Die Überfahrt war recht interessant, man konnte die Stadt aus einem besseren Winkel sehen und sah er viele der Einheimischen Boote. Angekommen wurde ich von Lauter Musik und Geschrei auf etwas aufmerksam gemacht.

An diesem Wochenende fand ein Drachenboot Wettkampf statt. Viele der Teams nahmen nur aus Spaß daran teil aber bei einigen konnte man den Ehrgeiz sehen. Und so genoss ich einige der Rennen.

Langsam wurde es Mittag und der Hunger trieb mich weiter in die Stadt auch die Temperatur stiegt weiter an und die Sonne war erbarmungslos. An jedem Geschäft wo ich vorbei ging machte ich immer einen Schritt zur Seite um die Tür aufgehen zu lassen und kalte Luft von der Klimaanlage abzubekommen 😎

Den Trick muss ich mir merken, hat recht gut funktioniert. Nachmittags war der Victoria Peak mein neues Ziel, mit einer Bahn ging es zügig und recht steil auf den 552 Meter hohen Berg.

Oben angekommen empfing ein angenehmer Wind und reichlich Wolken. Von hier oben hat man, falls das Wetter mit spielt, einen ungestörten Blick auf Downtown Hongkong.

Am späten Nachmittag ging es erstmal zurück ins Hotel um etwas die Füße hoch zu legen und mich auch etwas abzukühlen. Mein Abendessen gönnte ich mir, man wird’s nicht glauben, bei einem Chinesen. Die Aussicht vom Restaurant war super, wie auch das Essen. Voll gestopft wie eine Pekingente ging es dann zurück zum Hafen, wo jeden Abend Punkt 20 Uhr eine Lasershow beginnt. Sie dauert genau 13 Minuten und wird auch im Guinness Buch der Rekorde aufgeführt als größte und permanente Lasershow der Welt.

https://en.wikipedia.org/wiki/A_Symphony_of_Lights

Am nächsten Morgen ging es mit der U Bahn in Richtung Lantau Island wo ich den Tian Tan Buddha besuchte. Die 34 Meter hohe Bronzestatue war an diesem Tag leider in Nebel gehüllt und zeigte sich nur gelegentlich. Aber dafür konnte ich mir das Umliegende Kloster in alle Ruhe betrachten. Von dem Berg bekommt man auch einen guten Ausblick auf den neuen Flughafen, welcher auch der größte Frachtflughafen der Welt ist. Ein Großteil des Tages verbrachte in der U-Bahn oder im Bus. Auf dem Rückweg stieg ich aber einige Stationen vorher aus um die Innenstadt zu Fuß zu erkunden.

Vorbei an Märkten und Essensständen konnte man so in das wahre Leben der Stadt abtauchen.

Ich genoss noch ein Tag in der Stadt und ließ mich von der Lebensweiße faszinieren. Nur selten sieht man diese großen Kontraste von Stress und Ruhe bzw. Arm und Reich.

Urlaub - Teil 2

05Juni2017

Am Gletscher angekommen suchte ich mir spät abends noch ein Campingplatz und ausgeschlafen am kommenden Morgen meine Tour zu beginnen.

Der Morgen war kühl und die Straßen leer. Um von dem Parkplatz zum Fuße des Gletschers zu laufen benötigt man etwa 1h. Der Weg führt am Anfang durch einen kleinen Wald aber schon kurz darauf kommt man in ein Tal welches vom Gletscher geformt wurde und mit jedem Schritt dem Eis näher. Alle Großen Gletscher auf der Welt schrumpfen in den letzten Jahrzenten dramatisch, nur hier kann man das Gegenteil bewundern. Er wächst wieder, was aber vermutlich an dem hohen Niederschlag liegt. Am Ende des Weges angekommen hat man einen ungestörten Blick auf ihn und wie bestellt auch auf den Blauen Himmel darüber. Mit ein paar anderen Menschen konnte ich die frühe Ruhe genießen bevor der tägliche Trubel beginnt. Auf dem Rückweg konnte ich in 5 Minuten Takt die Hubschrauber beobachten welche teilweise auch auf dem Gletscher landen. Und je mehr ich mich dem Startpunkt näherte umso größer wurden die Gruppen welche sich gerade erst auf dem Weg zum Gletscher machen. Der frühe Vogel… 😀

Von hier aus ging es für mich dann nur noch Richtung Norden (Achtung Umdenken, Richtung Süden). Die Straße entlang der Westküste sucht ganz sicher ihresgleichen. Man kann gar nicht oft genug anhalten und die Aussicht auf das Meer zu genießen. Menschen leere Strände, Wald und Berge. Was will man mehr?

Bei den sogenannten „Pancake Rocks“ legte ich mein ersten größeren Zwischenstopp ein. Es ist einer der Weniger Plätze wo man auf Menschenmassen trifft. Die Felsen sind aber trotz der Menschen sehr schön anzusehen, Schicht für Schicht über die Jahrtausende aufgetragen.

Mein Campingplatz am Abend befand sich direkt an einem weitläufigen roten Sandstrand. Mit einer Flasche Bier und der Kamera war es wohl einer der interessantesten Sonnenuntergänge. 🙂

Am Morgen darauf ging es weiter in Richtung Abel Tasman Nationalpark wo ich 2 Tage später eine Kajak Tour gebucht hatte. Der Weg dahin führte durch ein kleines Gebirge, wo mein Camper ordentlich zu kämpfen hatte. Abends angekommen übernachtete ich in der Nähe von „Farewall Spit“.

Farewall Spit ist eine etwa 32 Km lange Landzunge die sich im äußersten Norden der Südinsel befindet. Etwa 6 Km davon habe ich am darauf folgenden Tag gemeistert. Anfänglich bei Ebbe am Strand entlang überquerte ich nach etwa 40 Minuten die Halbinsel zur gegenüberliegenden Seite. Der Weg dahin war aber alles andere als leicht, man hatte den Eindruck durch eine Wüste zu laufen und Zeitweise sah man nichts außer Sand, was die Orientierung nicht einfach machte. Am anderem Ufer angekommen erstreckte sich der Strand in beide Richtungen schier endlos und vom Menschen nicht berührt. Um bis an die äußerste Spitze zu laufen muss man hier wohl sogar eine Übernachtung einplanen. Beim nächsten Besuch…!!!

https://de.wikipedia.org/wiki/Farewell_Spit

Auf dem Rückweg machte ich Pause in Takaka, eine Stadt die mich sehr an Dawson City erinnert. Gegründet aufgrund Goldes ließen sich dann später Künstler und Farmer nieder. Die Zeit schien etwas stehen geblieben zu sein aber das Essen nicht. 😉

Der nächste Tag. Heute ging es mit dem Kajak durch den Abel Tasman Nationalpark. Zuerst ging es mit dem Boot in eine kleine Bucht, wo wir unsere Kajaks bekommen haben und nach einer kurzen Einweisung auch schon los. Die Gruppe war sehr kleine und bestand aus 9 Personen, wovon 2 aus Irland kamen. Und wie der Zufall es so möchte war auch noch Sankt Patricks Day. Mit der Irische Flagge auf dem Kajak und dem ein oder anderem Irischen Song ging es dann von Bucht zu Bucht. Vorbei an Robbenfelsen und Robbeninseln erreichten wir unser Ziel gegen Mittag wo sich auch gleich das anfängliche Bewölkte Wetter zurückzog und Platz für die Sonne machte.

https://de.wikipedia.org/wiki/Abel-Tasman-Nationalpark

Nach der Tour ging es dann für mich Richtung Picton, wo ich den Tag darauf die Südinsel verlassen musste um weiter auf der Nordinsel in Richtung Auckland zu fahren.

Urlaub - Teil 1

05April2017

Der Flug von Sydney nach Queenstown startete mit dem interessantesten und für mich besten Sicherheitsvideo im Flugzeug was ich bis jetzt gesehen habe. Es war nicht dieses Standardvideo welches man überall sieht, nein viel mehr wurde hier eine kleine Geschichte erzählt in die die Sicherheitsrelevanten Dinge mit eingebracht wurden. Neuseeland bzw. New Zealand Air fing somit schon einmal sehr interessant an.

Die Einreise fand wie im gewohnte Ablauf statt, Warum? Wieso? Weshalb? Nach dem ich mein Gepäck bekommen hatte ging es weiter zu Gepäckkontrolle, wer denkt Australien ist abenteuerlich der sollte Neuseeland besuchen. Brav wie ich bin wurde alles richtig angegeben und auch danach gefragt. Reihe 3 Bitte…! Reihe 3 war die,  wo Koffer genauer untersucht wurden. Was in Deutschland oft nur den vorbehalten ist, die sich dem Zoll zum Freund machen blüht hier fast jeden nicht Kiwi. Meine Wanderschuhe und auch die Wanderstöcke wurden genauer betrachtet und die nette Damen fand doch tatsächlich etwas Erde an den Schuhen. Aber ohne großen Aufstand reinigte sie diese. Noch schnell die Koffer durch das Röntgengerät und schon konnte ich meine Füße auf unbekanntes neues Land setzen. Aber alles im allem lief der Prozess am Flughafen immer mit einem Lächeln und einer angenehmen Freundlichkeit ab.

Jetzt ging auf zum Camperverleih um mein neues Heim für die kommenden 3 Wochen in Empfang zu nehmen. Hier teilt mir dann direkt mit, dass er heute noch nicht fertig wird und ich ihn morgen erst bekommen kann. Als Ausgleich suchte mir man ein Hotel wo ich meine erste Nacht verbringen konnte. Da ich für den kommenden Tag vorab schon eine Tour von Queenstown in Richtung Milford Sound gebucht hatte störte mich diese Kleinigkeit kaum.

Ich bekam die Adresse vom Hotel und machte mich mit meinen noch zusätzlichen zur Verfügung gestellten Leihwagen auf dem Weg.

Angekommen, 4 Sterne Hilton mit Seeblick und Bergpanorama. Da kann man sich nun nicht beklagen 😉 Die große Badewanne ging da fast unter. 😀

 

Queenstown, wo soll man da anfangen? Eine Stadt am See, umgeben von Bergen (teilweise mit etwas Schnee), etwas britischem Charme und absolut ausgeglichen.

Mit meinem noch zur Verfügung stehenden Nachmittag macht ich mich auf dem Weg zu dem Hausberg…, wo man in aller Ruhe mit der Seilbahn hinauffahren kann mit jedem Meter den man höher kommt die atemberaubende Aussicht genießen kann. Wieder unten angekommen schlenderte ich etwas durch die Stadt, welche nicht wirklich groß ist. Mit einem leckeren Steak am Seeufer schloss ich den ersten Tag ab. Der kommende Tag wartete mit einer Bustour in den Milford Sound. Die ca. 4 stündige Busfahrt mit zahlreichen Stopps und eine Menge an Informationen ging rasch vorüber. Angekommen wartet ein Boot, welches uns in aller Ruhe durch den Milford Sound fuhr inkl. Mittagsbuffet. Nach dem Motto „Time is Money“ schlug ich mir den Bauch voll und ab aufs Sonnendeck, man möchte ja nichts verpassen. Entlang an steilen Wänden und zahlreichen Wasserfällen kamen wir zum ersten Highlight. In einer kleinen Bucht auf Steinen gelegen, Robben beim Sonnenbad. Wenig von uns beeindruckt genossen diese ihr Sonnenband oder schwammen faul im Wasser. Weiter vorbei an Felswänden in den man ab und an Kletterer sah ging es kurz hinaus in das Tasmanische Meer und passierten die „küssenden Schildkröten“. Bei einem kurzen Stopp in einer Bucht luden wir Wanderer und Kajakfahrer ein- und aus. Beim Ausfahren aus der Bucht machte unser Kapitän plötzlich eine merkwürdige Schleifenfahrt. Er hatte ein Pinguin Pärchen entdeckt. Dabei handelte es sich um den Dickschnabelpinguin, welche zu den seltensten auf der Welt zählen und nur in Neuseeland vorkommen. Mit einer Geschwindigkeit, man könnte denken Wasser bieten keinen Widerstand, düsten die beiden Fischen hinterher. Mit etwas Glück klappte es auch mit ein paar Fotos. Die 4 Stündige Rückfahrt umging ich geschickt, indem ich die Rückflug Option nahm und mir alles von oben in Ruhe betrachten konnte. Langsam schraubten wir uns im Sound über die Berge zurück nach Queenstown, wo dann endlich mein Camper auf mich wartete. Die erste Nacht verbrachte ich mit einem Blick über die Stadt und klaren Himmel auf einem Pass.

Mein nächstes Ziel war Wanaka, eine kleine Stadt welche auch an einem wunderschönen See gelegen ist. Doch bevor ich mein Ziel erreichte machte ich an einem ungewöhnlichen Zaun halt. Hier hinterlassen Frauen ihre BHs um auf Brustkrebs aufmerksam zu machen und man kann für eine Stiftung auch vor Ort etwas spenden. Jeden Tag eine gute Tat. 🙂

In Wanaka angekommen machte ich eine Wanderung auf einem nahegelegenen Berg, von dem aus man eine 360° Rundumsicht hat. Dem Tot nahe, nach Luft schnappend kam ich oben an und wurde direkt von zwei jungen Frauen gebeten ein Foto von beiden zu machen. Als ich genau hinschaute, stellte ich fest, dass beide ein Baby um sich gebunden hatten. Da war der Todeskampf schnell vergessen. Man(n) schaute trotzdem nicht schlecht. 😀

Später traf ich dann noch ein jungen Argentinier und notierte mir ein paar Reisetipps. Am späten Nachmittag traf ich dann am Lake Pukaki ein wo ich die Flasche Rotwein mit Ausblick auf mein neues Ziel genoss. Der Mount Cook bzw. Aoraki.

Früh am Morgen ging die Fahrt in Richtung Mount Cook Nationalpark los. Die Fahrt dahin dauerte etwa 1 Stunde und hinter jeder Kurve, nach jedem Hügel kam der Berg näher. Die Region ist auch ein sehr beliebtes Touristen Ziel, Maßen an Menschen. Um den Berg näher zu kommen gab es am Ender der Straße einen Wanderweg, welcher nach etwa 1,5 Stunden zu einem Gletschersee führte. Hier schwammen so einige kleine Eisberge herum. Auf der Rückfahrt konnte man das Ausmaß des Tales erahnen in dem die Straße zurückführte. Als kleinen Snack gab es frischen Lachs in Form von Sushi aus den umliegenden Flüssen.

Als Übernachtung wählte ich den Lake Tekapo. Die Region um den See gehört zu den wenigen Orten auf der Welt, wo man ohne künstliche Beleuchtung einen ungestörten Nachthimmel sehen kann. „Kann“ Es hatte am Abend angefangen zu regnen und es sollte für die kommenden 3 Tage auch so bleiben. Bevor es aber mit dem Regen los ging schaute ich mir die kleine Stadt an, bestellte mir noch einmal ein leckeren Lachs und am See spielte eine junge Frau mit der Geige. So kann Urlaub immer sein. 🙂

Die Kommenden Tage waren sehr regnerisch und da ich ein kleines Problem mit dem Camper hatte entschied ich mich unplanmäßig in Richtung Ostküste zu begeben. Die Fahrt führte aus dem bergigen Hochland in die Region um Christchurch, wo es doch sehr flach zugeht. Nach dem ich das Problem mit dem Camper vor Ort schnell geklärt habe erkundigte ich etwas die Stadt, welche durch die häufigen Erdbeben gekennzeichnet ist. Mein Platz für die Nacht lag unmittelbar am Pazifik.

Der Regen ließ etwas nach und die Westküste wartete auf mich. Vorbei an Springfield (ohne Homer und Co.) kam ich zu den Castle Hills. Die Felsformationen wirken anfangs sehr unrealistisch. Aber wenn man diese zu Fuß erkundet kann man sich nicht satt genug sehen und entdeckt immer neue Formationen an diesem Ort. Weiter ging es dann über den Arthurs Pass, welcher in einer Höhe von rund 900m die Berge durchquert. Landschaftlich sehr sehenswert. Das eigentliche Highlight waren später die Keas, welche man in den Höhenlagen antreffen kann.

Diese Vögel könnte man Stundenlang beobachten, immer wieder für eine neune Dummheit gut. Sie finden Autoantennen, Fensterdichtungen, Rucksäcke und alles von Menschen mitgebrachten Dinge sehr interessant. Bei mir war es die GoPro und die Lüftung auf dem Dach, welche genauer untersucht wurden. Da auch Neuseeland nicht von dummen Menschen verschont wird konnte ich später nur mit dem Kopf schütteln und auf die Frage was das soll bekam man nur ein blödes lächeln zurück. Ein junger Mann machte einen der Keas mit einer Zigarette auf sich aufmerksam, als dieser dann näher kam versuchte er ihn mehrmals zu fangen. Er hat es nicht geschafft. Obwohl ich gern gesehen hätte wie ihn der Kea mit seinem kräftigen Schnabel so schön die Hand kaputt gemacht hätte.

„Körperverletzung mit Todesfolge: Keas als Schaf-Killer"

All das würden ihnen die Neuseeländer womöglich nachsehen – wäre da nicht ein Kapitaldelikt, das vor allem die Farmer erbittert, weil es auf eines der wichtigsten Wirtschaftsgüter des Landes zielt. Keas greifen immer wieder Schafe an, auf eine Weise, die selbst Vogelfreunde schaudern lässt. Sie krallen sich auf dem Rücken der wolligen Tiere fest und hacken so lange auf sie ein, bis das Fleisch zutage tritt….“

http://www.geo.de/natur/tierwelt/11163-bstr-professor-dr-dr-kea-hochbegabt-und-unbeliebt/127159-img-keine-scheu

Nach etwa 1h Stunde verließ ich die Welt der Keas. L Kurz darauf übernachtete ich auf dem teuersten Campingplatz meiner Reise. Aber er war es wert. Alles sauber und gepflegt inkl. Eines kleinen Trail der zu einem Wasserfall führte. Als ich am Abend noch meine Fotos von der Kamera kopierte bekam ich besuch von einem Vogel, welcher neugierig um meinen Tisch lief und mich beobachtete. Bevor es ins Bett ging machte ich meine erste Bekanntschaft mit den Sandfliegen (Namu auf Maori). Diese sollten auf der restlichen Reise mein täglicher Begleiter werden. Der Artikel dazu ist auch sehr lesenswert.

http://www.weltwunderer.de/sandflies-der-fluch-des-campers/

Nach meiner erfolgreichen Blutspende fuhr ich am Morgen entlang der Westküste Richtung Norden. Der Regen hört fast auf und gelegentlich sah man die Sonne. Den ersten Kilometer langen Strand fand ich in Hokitika. Endlos, wild und rau… Mein Camper fühlte ich wieder mit den wichtigsten Dingen und macht mich auf dem Weg in Richtung Hokitika Gore. 25 Km durch Felder und Schafsweiden gab es dann eine kleine Schlucht wo die Farbe des Wassers spektakulär war. Der Urwald und die Hängebrücke gingen da fast etwas unter. Am Abend macht ich mich dann in Richtung Franz Josef Gletscher.

Woche 55 bis ...Urlaub

18März2017

Kia Ora… Aber halt eins nach dem Anderen.

Nach etwa 10 Stunden Flugzeit von Seoul nach Sydney konnte mein nächstes Abenteuer beginnen. Zuerst standen 2 Tage Sydney und Umgebung auf dem Plan. Sicher gelandet wartete die erste Herausforderung am Flughafen auf mich, nein nicht die Passkontrolle, sondern die Gepäckkontrolle. In Australien wird ganz genau darauf geachtet was man so einführt, vor allem Biologisches Material aus fremden Regionen. Gut vorbereite stellte ich mich in die Schlange. Auf der Einfuhrkarte hatte ich meine Wanderschuhe und Stöcke angegeben, nach dem dann auch direkt gefragt wurde. Diese hatte ich zuvor aber gereinigt und alles verlief ohne Problem. 😉

Da ich gegen 7 Uhr morgens ankam war mein Hotelzimmer natürlich noch nicht frei aber zum Glück konnte ich mich wenigstens frisch machen, umziehen und mein Gepäck unterbringen. Jetzt hatte ich etwa 4 Stunden… Auf, auf Entdeckungstour. Mein erstes Ziel war der Darling Harbour, wo ich erst einmal frühstückte. Weiter ging es dann zur Harbour Bridge und die Oper von Sydney. Doch auf dem Weg dahin gab es schon recht viel zu entdecken. Auch der Botanische Garten neben der Oper ist schon sehenswert. Der erste Tag in Sydney war aber sehr regnerisch und ich musste doch öfters das trockene aufsuchen. Shopping 😉 

Auf dem Rückweg zum Hotel, wo ich dann eine kurze Siesta machte, stellte ich fest es findet sich in Chinatown. So war Korea doch nicht ganz so weit entfernt. Am frühen Abend machte ich mich wieder Richtung Innenstadt. Am Ende des Tages standen 28 km Laufweg auf dem Handy, nichtg schlecht!

Der nächste Morgen führte mich dann mit Steve in die nahe gelegenen Blue Mountains*. Die Fahrt dahin dauerte etwa 2 Stunden. In dieser Zeit erzählte uns Steve die ein oder andere lustige Geschichte. Wie z.B. Australien kein Brexit oder auch kein Donald Trump zu verkraften brauche. Und auch Deutschland wurde belächelt. Wir das Land wo nur die Sonne scheint (Ironie) bauen überall Solar und Photovoltaikanlagen 😫

Etwas Naturkunde gab es auch, so gibt es an der Ostküste ein graues Känguru was den Namen Eastgrey-Känguru hat und an der Westküste gibt es ein ähnlich graues Känguru und jetzt ratet mal welchen Namen es besitzt?! Na? Richtig, Westgrey-Känguru. Bei der Namensgebung haben sie sich echt Mühe gegeben. 🙂 

Die Tour führte uns in kleine verträumte Städte, in einen Wildlifepark für Pflegetiere und zu den Blue Mountains. Hier lernte ich Australiens schnellste und attraktivste Seilbahnfahrerinnen kennen, konnte mit der steilsten Bahn fahren (62°) und erforschte ein Stück Australischen Urwaldes 😮 Auf dem Rückweg besuchten wir noch das Olympische Dorf von 2000 und fuhren abschließend mit dem Boot zurück nach Sydney, wo wir die Harbour Bridge passierten und die Oper aus einem anderen Winkel betrachten konnten.

12 Stunden später saß ich schon im Flieger über dem Tasmanischem Meer Richtung Queenstown. 

*Der Name Blue Mountains entstand aus dem Grund, weil der Wald zu mehr als 80% aus Eukalyptusbäumen besteht. Diese Bäume verdampfen unter der Sonne ein Teil Ihres Eukalyptusöls und dieses schimmert in der Sonne leicht bläulich. Und nein es riecht nicht wie im Bonbonladen. 🙂

 

Woche 49 bis 54

01Feb2017

Vor genau einem Jahr stand ich aufgeregt am Frankfurter Flughafen und war gespannt was die kommende Zeit für mich alles bringen wird. Wenn ich das nur gewusst hätte… 🙂

Pünktlich zu meinem Jubiläum gab es auch ein verlängertes Wochenende in Form des „Koreanischen“ Neujahrsfests. Man muss gut darauf achten nicht Chinesisches zu sagen, denn diese ernsten Blicke sind schon sehr erschreckend. Und was macht man, wenn Feiertage anstehen…? Richtig, verreisen. Mit einem Kollegen zusammen plante ich eine Rundfahrt durch Korea. Am Freitagmorgen ging es mit dem Auto Richtung Norden, aber nicht den „Norden“. Wir fuhren die Ostküste entlang bis hoch nach Sokcho, direkt am Fuße des Taebaek Gebirges. In diesem Gebiet finden 2018 die Olympischen Winterspiele statt.

Unser Hotel lag direkt am Eingang zum Seoraksan Nationalpark welchen wir auch am nächsten Tag besuchten. Aber erst einmal zu unserem Hotel. Die Lage war einfach super, mitten in einem Tal welches von verschneiten Bergen umgeben war. Von außen konnte man noch nicht sehen was uns alles erwartete. Kaum in der Lobby angekommen erkannte man schnell das Motto von diesem Hotel. Alles war im Englischen Stil gehalten und wirkte sehr authentisch und einladend. Das ganze setzte sich bis auf die Zimmer fort.

Nach dem wir uns etwas eingelebt und die Umgebung erkunden haben entschieden wir uns am Abend für das „Lunar Diner“. Nun was soll man sagen, wir wurden nicht enttäuscht. 😉 Auch das Frühstück am Morgen war perfekt und wir konnten uns gestärkt in den Nationalpark begeben. Dort haben wir am Tag zuvor schon ein Highlight gesehen und mussten dies natürlich auch nutzen. Mit der „Sorak Cable Car“ (Made in Switzerland) ging es dann auf den 700 Meter Gwongeumseong. Von Wo aus man einen Blick auf das Japanische Meer und die umliegenden Berge hatte. In der Seilbahn gab es natürlich wieder Momente zum schmunzeln 🙂

Nachdem wir die Zeit noch etwas im Nationalpark verbraucht haben machten wir uns auf den Weg zu unseren eigentlichen Ziel, den „Inje icefish festival“ Wir starteten mit wenig Erwartungen an das Festival, was auch gut so war. In vielen Touristenführern wurde es erwähnt, aber was wir da alles gelesen haben wurde uns nicht wirklich geboten. Mein persönliches Highlight war einige Runden mit einem Quad auf den zugefrorenen See zu fahren. Das Wetter spielte zum Glück mit und so war es ein angenehmer kurzer Abstecher auf der Weiterfahrt nach Seoul.

An der Stadtgrenze zu Seoul machte mich ein Verkehrsschild neugierig, „Seoul Incheon 78 Kilometer“. Um es zu besser zu verstehen, wir fuhren von Westen in die Stadt und Incheon liegt genau im Osten, am Meer. So kann man in etwa die Größe dieser Stadt erahnen. Die Fahrt ins Zentrum von Seoul verliefe abgesehen von ein paar kleinen Staus ohne Probleme und wir fanden im ersten Anlauf auch das Hotel. 🙂

Der Hunger trieb uns dann nach Itaewon wo wir eigentlich Korean Barbecue essen gehen wollten. Aber durch die Feiertage waren doch einige Restaurants geschlossen. So entschieden wir uns für einen Brasilianer und wir sind nicht enttäuscht worden. Mein Fleischpensum sollte für die kommenden Wochen gedeckt sein. 🤐 Mir lag es auf der Zunge mal offen über das 7:1 zu sprechen aber die Kellner hatten immer recht große Messer dabei, wenn sie uns das Fleisch vom Spieß abschnitten. Am Nachbartisch gab es noch wenigen Minuten ein freundliches „Frohes neues Jahr“. Man kann sich als Deutscher doch nicht überall verstecken.

Am nächsten Morgen machten wir uns im schönsten Schneetreiben zu Fuß in die Stadt und erkundeten etwas die Fußgängerzonen. Leider blieb uns nicht all zu viel Zeit für Seoul und nachdem wir uns mit Heimischer Küche im „Glücks Schwein“ gestärt hatten ging es auch wieder Richtung Changwon, wo wir etwa 5 Stunden später wieder angekommen sind.

Woche 42 bis 48

22Dez2016

How How.. Naja nicht ganz. Ich glaub noch nie habe ich so spät realisiert, dass Weihnachten vor der Tür steht.

Hier in Korea bzw. in den meisten Asiatischen Länder ist dies mehr ein Kommerzieller Tag. Man sieht hier und da etwas glitzern und dort etwas leuchten, in den Geschäften sind vereinzelt einige Weihnachtlichen Dinge zu finden. Aber mit dem was wir aus Deutschland kennen nicht zu vergleichen. Auch wenn man die Koreaner so fragt was man an den Tage so macht gibt es oft schweigen und Stirnrunzeln. Immerhin sind etwa 30% der Leute hier Christlich.

 

In der ersten Dezember Wochen ging es für ein Überraschungsbesuch in die Heimat. Den 60. vom „alten Herren“ sollte man doch nicht verpassen. Noch immer ist es bemerkenswert, dass meine Mutter 4 Monate sich in Stillschweigen hüllte. Wer sie kennt wird es kaum glauben können! Da alles super geklappt hat waren die Gesichter auf der Feier doch recht groß und der Moment unbezahlbar 🙂

Die restlichen Tage daheim verliefen diesmal recht ruhig und weniger mit Stress. Selbst die Lufthansa hat mitgespielt und extra den Streik ausgesetzt 🙂

An den Wochenenden ist nicht viel passiert, ein paar kleine Ausflüge hier und ein längerer Kneipenbesuch da. Die alljährliche Winterträgheit hat wohl eingesetzt, obwohl man hier die Jahreszeit noch nicht zu sehr spürt. Es gab schon einige Tage mit Frost und in Seoul auch schon die ersten Schneeflocken aber ansonsten doch recht mild. Heute z.B. sind es milde 14° am Morgen 🙂

Die eigentlichen Highlights im Moment finden in den Nachrichten und auf den Straßen statt. Seit etwa 2 Monaten gibt es in der Koreanischen Regierung eine Krise, Frau Park hat wohl großen Bockmist gebaut und ein Großteil der Bevölkerung ging auf die Straße um dies zu nutzen und ihren Rücktritt zu fordern. Mit Erfolg. Seit etwa 2 Wochen ist das Land etwas Führungslos…

Demos in Korea sind sehr interessant anzuschauen Erinnerte mich an so ein Sklavenboot aus der Antike. „Bom Bom Bom Bom…“ 😉

 

Jetzt heißt es erstmal weiter Koffer packen und den letzten Tag im Büro noch rum bekommen bevor es dann in den Weihnachtsurlaub geht. Falls jemand dieses Jahr nicht ganz so brav war oder ein paar Extrawünschen an den Weihnachtsmann hat, ich fliege recht nahe am Nordpol vorbei. Eventuell kann ich ihm noch etwas zustecken. 😀

 

Schauen wir mal was an den Feiertagen und um Silvester so für Überraschungen auf mich warten 😉

 

Merry Christmas and a Happy New Year

 

Woche 36 bis 41

11Nov2016

Das Jahr neigt sich doch langsam dem Ende zu und in den letzten Wochen ist natürlich auch wieder so manches passiert. Am Standort bin ich jetzt nicht mehr der ein zigste Deutsche, es gab Verstärkung. 🙂

Die Wochenende werden jetzt oft in einer 3er oder 4er Gruppe mit Ausflügen verbracht. Aber dazu später mehr… 

Gute 9 Monate konnte ich mich ohne Probleme durch den koreanischen Straßenverkehr kämpfen, habe nun mehr als 10.000 Kilometer üben können. Doch dann fährt man mal zum Hotel um sein Chef im Empfang zu nehmen und wird prompt von einem anderen Auto übersehen *krach*. Der Schaden war überschaubar aber der Trubel  und der Ablauf doch sehr interessant.  Zufällig waren zu dem Zeitpunkt auch 2 Kollegen aus dem Werk am Hotel und konnten für mich die meisten Dinge dort regeln. Etwas eine halbe Stunde dauerte die ganze Prozedur. Was hierin Korea ja so üblich ist sind Dashcams in den Autos, mein Unfallgegner hatte gleich 2 davon. Der erste Schritt war, ihm wurde die Kamera ausgelesen und man konnte sofort sehen was passiert ist.  Sehr überrascht hat mich auch die Reparatur, die Kosten beliefen sich nur auf ein Bruchteil von dem was man aus Deutschland kennt. Ich habe daraus gelernt, ein weißes Auto ist nichts führ mich!

Anfang Oktober gab es das „Busan Firework Festival“ jeder Menge KrachBum und Ohhhhhhhhhhhh. Wir entschieden uns das Spektakel mal unter die Lupe zu nehmen und es mit mehr als 1 Millionen Zuschauer zu teilen. Das Auto parkten wir in sicheren Abstand und fuhren mit der U Bahn ein paar Stationen weiter um dann wie in einem Schweizer Viehtrieb zum Strand geführt zu werden. Hier angekommen.. Schock…! Einen Quadratmeter teilten sich etwa 2-3 Personen. Dank meiner Durchschlagskräftigen Begleitung 😉 waren die Laufwege aber oft problemlos und wir konnten ein einigermaßen guten Platz finden. Das ganze Spektakel dauerte etwa 1 Stunde, wir beschossen aber schon etwas früher wieder zurück zu gehen. Mit Erfolg.

Busan Firework Festival

Auch in Korea erkennt man, dass der Sommer vorüber ist. Jeden Tag wird es deutlich schneller Dunkel, die Temperaturen sinken und die Wälder bekommen ein angenehmes orange. Die Bäume die hier wachsen färben ihre Blätter in den schönsten gelb und rot Tönen. Wir haben uns das auch nicht nehmen wollen und sind an einem Wochenende in den Jirisan NP gefahren. Unser Ziel war ein Berg mit etwas über 1500 Meter Höhe. Leider hatten die Idee auch andere. Somit hieß es erst einmal Schlange stehen für die Parkplatzsuche. Der Weg zum Gipfel war abgesehen von der Schar an Menschen doch recht angenehm zu laufen, oben angekommen ein bekanntes Ritual. Also Koreaner feiert man so einen Gipfelaufstieg wie die Erstbesteigung des Mount Everest, mit Jubeln und Schlange stehen vor dem Gipfelstein um ein weiteres Foto mit der Selfistange gemacht zu haben.

Diese Wochenende hatten wir uns wieder einmal Busan vor genommen, das Wetter spielte zwar nicht so ganz mit aber meistens blieb es doch trocken. Am Abend hatten wir uns dann mit einem Buffet Essen die Mägen voll gestopft. Um den entgegen zu wirken sind wir anschließend noch zum Strand gefahren um ein paar Meter zu laufen und die Woche mit einem Bier zu beenden. Neben uns saßen 1 Student und 2 Studentinnen denen wir später noch etwas über die Deutsche Trinkkultur etwas erzählen sollten. 😎

Woche 29 bis 35

10Okt2016

Ein paar Taifune sind schon über das Land gezogen seit meinen letzten Eintrag. Und es ist viel passiert in der Zeit!

Anfang September durfte ich meinen ersten Geburtstag in Korea feiern. Was hier so nicht typisch ist wie bei uns, mit einer kleinen oder größeren Feier zelebriert wird.

Für diesen Tag hatte ich noch Besuch aus Deutschland und so ging es Abends nach der Arbeit in kleiner Runde feiern. Der Alkohol floss zum Glück nicht in Strömen, was in dem Alter schon seine Nachwehen hat.

 

Eine Woche Später kam der nächste Besuch aus Deutschland. Die beiden Damen wollte in Seoul am Flughafen abgeholt werden, was eine 9 Stündige Rundreise mit dem Auto mit sich brachte. Im Gegenzug gab es das ein oder andere Mitbringsel aus der Heimat. (leider kein Nutella!!!) 😫

Der darauf folgende 12. September wird wohl so manchen noch länger in Erinnerung bleiben. Abends gingen mir etwas Essen und als die Damen sich noch über das Buffet her machten staunte ich nicht schlecht als auf einmal ein merkwürdiges Rumpeln zu spüren war. Ganz auf das Essen fixiert haben die beide es natürlich nicht mitbekommen. Aber zum Glück folgte etwa eine halbe Stunde später eine Zugabe. Diese war aber deutlich ausgeprägter! Ein Schütteln, ein Rumpeln und wir hatten gerade eines der Stärksten Erdbeben in Korea erlebt. Mit einer Stärke von etwa 5,8 (Zentrum war rund 70km entfernt) beendetet wir den Abend schlagartig. Am nächsten Tag konnte man die Schäden im TV sehen. im Groben und Ganzen aber doch zum Glück sehr wenig.

Die beiden darauf folgenden 2 Wochen versuchte ich mich aus Reiseleiter und Guide die koreanischen Gewohnheiten und Landschaften näher zu bringen. Das ein oder andere kleine Erdbeben begleitet uns auch.

Ab dem 23. September hatte ich dann endlich meinen wohlverdienten Urlaub. 😉 Den Abend zuvor ging es mit dem KTX mal wieder nach Seoul und am nächsten Tag hieß es die Stadt zu erkunden. Nach erfolgreichen 20km konnte man doch sagen das Wichtigste gesehen zu haben. Samstag Vormittag 10 Uhr starteten wir Richtung Flughafen und 23 Stunden später lag ich endlich wieder daheim in meinem (Gäste)Bett. Das erste was mir auffiel war diese Ruhe, kein Baustelllärm, kein Auto was hupt einfach Ruhe.

In den beiden Wochen hatte ich ein straffes Programm, von dem ich zum Schluss dann doch nicht alles erledigen konnte. Aber Kollegen von der Arbeit abhalten, Geburtstagnachfeier und Klassentreffen konnte ich als erledigt abhacken. 🙂

Wenige Tage bevor es wieder nach Korea ging bekam ich einige Nachrichten und Fotos von Kollegen aus Changwon. Ein Taifun ist über das Lang gezogen und hat den Bereich um Busan mitgenommen. Was war auf den Bilder zu sehen, nun ja mein Auto welches etwa bis zum Innenraum unter Wasser stand. Der ganze Spuck hatte gerade mal 2 Stunden gedauert aber schon großen Schaden angerichtet. Einige Supermärkte standen direkt bis unters Dach unter Wasser, Autos wurden weg gespült und Menschen werden noch vermisst.

So langsam reicht es hier mit Naturerlebnissen. 38° - 45° heißer Sommer, Erdbeben bis zu 5,8 und Taifun mit Hochwasser. Bin gespannt was der Winter bringt. Hoffentlich ist mein Auto bis dahin trocken… jeden Tag in der Mittagspause wird fleißig Wasser geschöpft. Er steht den ganzen Tag mit offenen Türen und demontierter Bodenbeläge auf dem Parkplatz.

http://www.tagesschau.de/ausland/taifun-suedkorea-101.html

https://www.youtube.com/watch?v=ru-czPwSg8Q

https://youtu.be/bpb-eVBo0a4

Am kommenden Samstag geht’s das erste Mal so richtig zum Angeln. 3:30 in der Früh geht’s los und dann wird 6 Stunden mit dem Boot irgendwo vor der Küste Koreas geangelt. Ich hoffe ja auf mein Anfängerglück!!! 😀

Woche 25 bis 28

12Aug2016

Urlaubszeit, oder besser gesagt Werksurlaub.

Vom 28.07. bis zum 07.08.hieß es für mich daheim bleiben und was macht man da? Richtig man sucht sich ein Urlaubsziel. Aber so einfach ist es nicht von Korea aus, die Flugverbindungen sind alles andere als super.

Theoretisch gesehen gibt es hier nur einen Flughafen und der ist in Seoul. Die anderen Flughäfen haben Ziele und Abflugzeiten mit denen man sich einfach nicht anfreunden kann.

Nach langer Suche ging es dann nach Bali. Ein 6h Flug macht das Ziel deutlich interessanter als von Europa aus. Natürlich von Seoul, mit 1 Stunde Verspätung.

Der Flug verlief bis auf durchgängige Turbulenzen ganz gut. Angekommen fand ich auch schon mein Namensschild unter den anderen tausenden und die Taxifahrt zum Hotel begann. Ich schimpfe viel über den Koreanischen Straßenverkehr aber was mich in Denpasar erwartete ist bei weitem besser. :)

Es gibt mindestens soviel Mopeds auf Bali wie Einwohner, etwa 4.5 Mio. und das sieht, hört und spürt man von der ersten Sekunde. Die Fahrt war recht abenteuerlich und interessant zugleich. Regeln die ich verstanden habe waren, Rote Ampel = Stop und Linksverkehr. Ansonsten gewinnt der Stärkere.

 

Mit meinem Hotel hatte ich einen Glückstreffer gemacht. Es gab bei weitem nichts auszusetzen und die Lage war traumhaft. Von meinem Zimmer bis zum Strand waren es nur wenige Schritte :)

Die ersten beiden Tage gab es nur Zimmer, Strand und Restaurant… einfach nur die Füße oben behalten. Am Montag ging es dann pünktlich mit dem Kübelwagen (VW) einmal quer über die Insel. So hatte ich Gelegenheit Land und Leute besser kennen zu lerne. Kaum den Trubel der Stadt hinter mir gelassen war größtenteils nur noch Natur in Form von Urwald vor mir. Kokospalmen, Reisfelder, Papaya, Bananen, Kaffee, Ananas etc. alles war anzutreffen und wird mit einfachsten Mitteln bewirtschaftet. Ab und an sah man an den Straßenrändern auch den ein oder anderen bekannten sitzen. Der zweite Tag ging dann mit einer Gruppe in ein typisches Balinesisches Dorf, irgendwo im nirgendwo. Hier zeigt man uns die Lebensweiße und die Gewohnheiten der Balinesen. „In der Ruhe liegt die Kraft“.

Ein Marktbesuch gehörte auch dazu. Aber wer denkt das typische Wochenmarkt Feeling von Daheim oder das lustige treiben eines Südeuropäischen Marktes zu erwarten irrt sich. Die Märkte befinden sich meist in Hallen, wo es schattig ist. Man kann hier die komplette Obst und Gemüse Palette bewundern, auch Früchte die man vorher noch nicht kannte. Ein Fehler sollte man aber nicht machen, die Fleischer Ecke aufsuchen.

Kurz gesagt, man kann ganz schnell zum Vegetarier werden. :)

Am Nachmittag ging es dann auf ein Reisfeld, wo wir den Bauern beim Pflügen und Setzlinge stecken helfen konnten. Der „BMW“ – Balinese Mit Wasserbüffel zeigte uns wie man die beiden Rindviecher im Reisfeld bewegt und kontrollierte. Vor mir drehten einige schon Ihre Runden, nachdem dann aber sich eine der beiden Kühe in dem Knietiefen, warmen, schlammigen Wasser ihrer Notdurft in Form eines Sturzbaches entledigt hat, beschloss ich dann doch nur im Nachbarbecken die Setzlinge zu stecken. :)

Wieder zurück im Dorf gab es dann ein Menu zu essen, mit diversen kleinen Leckereien.

 

In der Woche auf Bali habe ich so einiges erleben dürfen,

 

  • Frisch geschlüpfte Schildkröten die sich vom Strand ins Meer kämpfen
  • Ein Varan beim Frühstücksbuffet
  • Foto Shooting einiger Koreanischer Hochzeitspaare, wobei ein Bräutigam für ein Foto seine Frau auf die Schulter nehmen sollte. Betonung liegt auf sollte … traumhaft :)
  • Ältere Deutsche Touristen die über alles Meckern was geht
  • Chinesische Touristen die wie ein Heuschreckenschwarm auftreten
  • Wie öffnet man eine Kokosnuss mit einen einfachen Küchenmesser
  • Eine der besten Religionen die man sich vorstellen kann
  • Auf Bali muss sich niemand im Auto anschnalle, man wird doch wiedergeboren
  • Menschen die wenig haben aber alles geben
  • Und hier wachsen Bananen auf Bäumen, für einen wie mich doch ein Traum *hust*

Woche 20 bis 24

12Juli2016

Ja die Wärme macht träge und faul. Pünktlich zum 1. Juli ging die Regenzeit los und für die nächsten Wochen heißt es den Regenschirm immer griffbereit zu haben.

Apropos Regenschirm, wenn ein Koreaner auf nichts verzichten kann gehört dieser dazu. Gleich nach dem Handy natürlich.

Der Sommer in Korea ähnelt etwas den Deutschen Durchschnittssommer der letzten Jahre, mit einer Ausnahme. Wenn es hier regnet kühlt es nicht ab, ganz im Gegenteil es wird unerträglich. Bei Temperaturen um die 30 Grad und einer Luftfeuchtigkeit, die selten unter 80% geht, fühlt man sich hier wie in den Tropen. Meistens ist es Frühs schon um die 23 Grad.

Aber der wärmste Ort hier ist meine Tiefgarage. Ich musste erst genau hinschauen ob die Ventilatoren echt oder nur aufgemalt sind. Die Installation hätte man sich sparen können, konstante 31 Grad und 95% Luftfeuchtigkeit herrschen hier. Für mich war eine Tiefgarage oder ein Keller immer ein sicherer und kühler Ort. Ätsch, hier nicht.

 

Seit etwa 2 Wochen widme ich mich den Volkssport Nummer 1 hier, dem Angeln. Durch meine mittlerweile fließenden Koreanisch Kenntnissen konnte ich mich mit einer recht guten Ausrüstung aus einem Angelgeschäft verabschieden. 2h Beratung und Überzeugungskraft hat der Händler investiert, mit Erfolg. Er kauft sich jetzt demnächst ein Deutsches Auto.

Der große Angelerfolg blieb natürlich noch aus, aber bei diesen Temperaturen ganz normal. Irgendwann geht’s mit Kollegen mal zum Meeresangeln.

 

An der EM konnte ich nur bedingt teilnehmen. Das Highlight #GERITA konnte ich mir aber nicht wirklich entgehen lassen. Das Spiel war Sonntag früh 4 Uhr. Um die Zeit bis dahin sinnvoll zu verbringen gab es ein paar Möglichkeiten. Die die dann eintraf war nicht wirklich die erst Wahl. Ich verabredet mich mit eine Kollegen aus Deutschland zum Bier trinken in der Bar um die Ecke. Dort angekommen feierten wir schon nach kurzer Zeit mit einigen Kanadiern den „Canada Day“, inkl. einer Bemalung. Es stellt sich schnell heraus, dass einer sogar fließend Deutsch sprach. Sie fragten uns ob wir später noch in eine weiter Bar mitkommen möchten. Natürlich folgten wir dem Aufruf. Der Abend begann…

Insgesamt wechselten wir 3x die Bar, verloren 2x beim Biertennis, lernten Menschen aus 6 Nationen kennen inkl. 4 Deutsche und hatten am kommenden Mittag einen perfekten Kater. Das Spiel konnte ich mir ab der 2. Halbzeit anschauen. Kurz vor 3 lag ich in meinem Bett und wachte am Ende der 1. Halbzeit pünktlich wieder auf. Die 1 Stunde schaust dir das Spiel noch an Christian. Wenn ich gewusst hätte…. Gegen 7 Uhr, draußen schon der tägliche Baustellenkrach, konnte ich dann doch noch ein paar Stunden schlafen.

 

 

* Niemand fiel so schön auf Klassenfahrt, kurz vor der Heimreise in den Pool – Niemand sprang so schön mit dem Kopf gegen die Treppe und lachte darüber bis der erste Blutstropfen zu sehen war – Niemand „pssst wie ist das Ergebnis“ störte mich so oft in der Schule bei einem Test. 30 Jahre durfte ich Dich kennen.

Mach‘s gut Jeanette (23.10.1979 - 04.07.2016)